Unsere Tour zur "Zufrittspitze" auf 3439 m Höhe ...
Diese Tour machten wir am
28. Juli 2010 ...
Der Tourenbericht wurde von
Kerstin verfasst und die Fotos
dazu seht ihr im Anschluss
an den Tourenbericht ...
Vorgaben:
ca. 9 - 10 Stunden Gehzeit
Ausdauer,Trittsicherheit und sicheres steigen im Fels
sind bei dieser alpinen Bergtour mit fast 1600 Höhenmetern vorausgesetzt. Das letzte Drittel der Tour ist nur für
erfahrene Bergsteiger zu empfehlen, weil diese Tour sehr schwierig ist.
Steigeisen oder Grödel sind unbedingt erfoderlich, da ein
Ausrutscher dort schlimme Folgen haben könnte!
Ausgangspunkt:
Parkplatz „Am See“ auf 1864 m
Gehzeiten:
P. „Am See“ - „Zufrittspitze“ 6,00 h
„Zufrittspitze“ - P. „Am See“ 3,30 h
Pünktlich 6.00 Uhr verließen wir unsere Ferienwohnung und begaben uns zum Auto. Die Sonne ging gerade über den Bergen auf und auch der Mond war noch zu sehen. Die Gipfel wurden wunderschön von Sonne angestrahlt. Schon dafür lohnte sich das zeitige aufstehen. Wir fuhren die schmale Straße vom Greithof ins Tal hinunter und bogen dann rechts ab, um ins hintere Martelltal zum Parkplatz „Am See“ am südwestlichen Ende des Zufritt-Sees zu kommen. 6.45 Uhr kamen wir am Parkplatz bei frischen 7 °C an. Wir schnallten unsere Rucksäcke auf und liefen vorbei am Hotel „Am See“ in Richtung Zufritt-Stausee, wo unser Weg mit der Nr. 17 begann. Der Weg ging nun nach rechts, leicht ansteigend meist durch den Wald bis wir einen Hang queren. Es folgt eine Grabenkehre, nach der man dann etwas zügiger an Höhe gewinnt. Im „Zuftritt-Tal“ angelangt, über- queren wir eine Brücke auf 2185 m Höhe und folgen eine Weile dem Steig unweit vom Bach, bis wir dann etwas nach links über einen langen Rücken zu einer Abzweigung kommen. Wir folgen weiterhin der Markierung Nr. 17 rechts östlich und erreichen nach einem etwas steileren Moränenhang das flache Becken mit den zwei zierlichen Bergseen: zuerst den „Gelbsee“ auf 2729 m Höhe und nördlich dahinter den „Grünsee“ auf 2741 m Höhe. Schon von hier hatten wir einen herrlichen Panoramablick auf das Dreigestirn "Ortler – Zebru – Königsstitze". Die Markierung zieht unterhalb des Gelbsees weiter in östliche Richtung und ein Hinweisschild erinnert, dass ab hier der Pfad nur für Bergsteiger vorgesehen ist. Die Steigspuren, meist über Moränengeröll, werden nun spärlicher, doch die Markierungen sind gut erkennbar. Der Moränenhang mündet bald in ein enges Tal, wo wir dann an einem Felsen die Zeichen einer Gabelung erkennen: links über den Fels geht es in leichter Kletterei ein Stück an einem Drahtseil entlang hinauf; nach rechts kann man die Felspassage umgehen und über ein mühsames Moränengeröll nach Norden den breiten Rücken erreichen, der dann wieder nach Osten Richtung Gipfel führt. Der breite Rücken wird bald zum Grat. Wir überklettern die ersten Blöcke, dann folgen wir den Felsen am oberen Rand des Zufritt-Ferners, den wir ab und zu vorsichtig kurz berühren. Nach Querung eines letzten vereisten Geröllhanges, erreichen wir über ein kurzes Flach- stück über den Gletscher, wobei wir uns vorher die Steigeisen anschnallten, den Sattel, der uns den Blick ins „Ultental“ eröffnet. Hierauf führt auch die Route von der Ultener Seite. Nun geht es nördlich weiter über den steilen felsigen Gipfel- aufbau. Einige schwierige Stellen wurden durch Drahtseile etwas entschärft, jedoch waren ein paar Stellen noch mit Schnee bedeckt und ziemlich rutschig. Langsam arbeiten wir uns vorsichtig mit viel Kletterei zum Gipfel empor. An einer Stelle, ca. 20 m unterhalb des Gipfels hing ich eine zeitlang fest, weil ich mich selbst zwischen den großen Steinen eingekeilt hatte. Ich schicke Alexander schon immer hoch auf den Gipfel und suchte mir dann einen anderen Weg, denn aufgeben so kurz vorm Ziel das ist nicht mein Ding. Irgendwie musste ich hier hoch. Das nahm jedoch einige Zeit zusätzlich in Anspruch und Alexander schrieb in dieser Zeit schon unseren Text ins Gipfelbuch ein, drehte ein kleines Video und freute sich, als ich dann glücklich oben ankam. Auf dem Gipfel der „Zuftrittspitze“ auf 3439 m Höhe eröffnete sich uns nun ein phantastischer Rundblick. Hier gab es auch ein Gipfelkreuz, das so groß war, dass es kaum auf das Bild passte. Da unsere Vorgänger, einige Leipziger, schon wieder abgestiegen waren, konnten wir unser Picknick ganz alleine auf dem Gipfel mit sächsischem Kaffee aus der Thermos- kanne genießen. Es war reichlich Platz für uns da. Also stärkten wir uns gut und nach einer halben Stunde packten wir die Rucksäcke ein und machten uns an den Abstieg. Jetzt kamen uns noch einige Leute entgegen, die auch den Gipfel noch erklimmen wollten. Wir ließen sie durch und meisterten den Abstieg recht gut. Wir kamen schnell voran und machten nur eine ganz kurze Pause. Der Weg ins Tal zog sich ziemlich in die Länge und das Wetter trübte sich immer mehr ein. Zehn Minuten, bevor wir unser Auto erreichten, so gegen 16.30 Uhr, fing es an leicht zu regnen. Wir hatten also Glück, dass wir unsere Tour zeitig begonnen hatten, sonst hätte uns der Regen viel eher erwischt.
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“.
Das ist bei allen Touren unsere Devise …
Start am P. „Am See“: 6.45 Uhr
Ankunft „Zufrittspitze“: 12.45 Uhr
1 Strecke Höhenmeter: ca. 1600 m
Gesamt Höhenmeter: ca. 3200 m
Gesamt-Gehzeit: 9,30 h (ohne Pause)
Gesamt-Kilometer: ca. 17,5 km
nach oben